Gerhard Richter German, 1932
Gerhard Richter (*1932 in Dresden) ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler, bekannt für seine stilistische Vielseitigkeit und konzeptuelle Tiefe. Sein Werk oszilliert zwischen Fotorealismus und Abstraktion, zwischen persönlicher Erinnerung und kollektiver Geschichte. Nach seiner Flucht aus der DDR 1961 studierte er in Düsseldorf und entwickelte in den 1960er Jahren seine berühmten „Fotobilder“, die das Verhältnis von Malerei und Fotografie kritisch hinterfragen.
Richter experimentierte im Laufe seiner Karriere mit Farbrastern, Glas, Spiegeln und großformatigen abstrakten Gemälden, wobei er stets die Grenzen der Malerei neu auslotete. Werke wie der Zyklus 18. Oktober 1977 zeigen seine Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte und politischer Gewalt.
Mit seiner Haltung des konsequenten Zweifels gegenüber Wahrheiten und Bildern wurde Richter zur Schlüsselfigur der Nachkriegskunst – ein Maler, der weder an Stil noch an Ideologie gebunden ist, sondern in der Ambivalenz seine künstlerische Sprache findet.
Gerhard Richter (*1932 in Dresden) gilt als einer der bedeutendsten und zugleich vielschichtigsten Künstler der Nachkriegszeit und Gegenwart. Sein Werk, das sich über mehr als sechs Jahrzehnte erstreckt, lässt sich keiner klaren Stilrichtung zuordnen und bewegt sich souverän zwischen Fotorealismus und Abstraktion, zwischen persönlichem Gedächtnis und kollektiver Geschichte, zwischen dokumentarischer Genauigkeit und malerischer Illusion.
Richter wurde in der DDR ausgebildet, zunächst im Geist des Sozialistischen Realismus. 1961, kurz vor dem Bau der Berliner Mauer, floh er in die Bundesrepublik Deutschland und begann ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. Dort wurde er Teil einer jungen Künstlergeneration – darunter Sigmar Polke und Konrad Lueg – die auf die politischen und kulturellen Umbrüche der Nachkriegszeit sowie den Einfluss amerikanischer Kunstströmungen wie der Pop Art reagierte.
Berühmt wurde Richter in den 1960er Jahren durch seine sogenannten „Fotobilder“: mit verschwommenem Pinselstrich übertragene Gemälde nach privaten oder medialen Fotografien, die das Verhältnis zwischen Wirklichkeit und Darstellung, Erinnerung und Konstruktion, hinterfragen. Diese Technik wurde zu einem Markenzeichen, mit dem er die vermeintliche Objektivität fotografischer Bilder infrage stellte.
Doch Richters Werk geht weit über diese ikonischen Bildserien hinaus. Er experimentierte mit Farbrastern, Monochromien, Glasobjekten und, ab den 1980er Jahren, mit großformatigen abstrakten Gemälden, bei denen er Farbe in mehreren Schichten mit Rakeln auftrug und wieder abtrug – ein kontrollierter Prozess des Zufalls. Gleichzeitig blieb er zeithistorischen Themen verpflichtet, etwa in seinem berühmten Zyklus 18. Oktober 1977, der sich mit der RAF und der deutschen Nachkriegsgeschichte auseinandersetzt.
Kunsthistorisch lässt sich Richter sowohl als skeptischer Erbe der klassischen Malerei als auch als analytischer Beobachter der modernen Bildwelt verstehen. Seine Werke spiegeln eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen der Malerei – sowohl in ihrer technischen als auch in ihrer inhaltlichen Dimension. Richter selbst hat sich stets gegen ideologische Vereinnahmung gewehrt und seine künstlerische Haltung als eine des Zweifels beschrieben: „Ich habe nichts zu sagen. Ich habe etwas zu zeigen.“
Heute ist Gerhard Richter weltweit in den wichtigsten Museen vertreten, seine Arbeiten erzielen Höchstpreise auf dem Kunstmarkt – und doch bleibt sein Werk offen, widersprüchlich und vieldeutig. Diese Unfassbarkeit macht ihn zu einer Schlüsselfigur der Kunstgeschichte: zwischen Tradition und Innovation, zwischen Dokument und Fiktion, zwischen Sichtbarkeit und Undurchsichtigkeit.
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- Elger, Dietmar. Gerhard Richter: A Life in Painting. Chicago: University of Chicago Press, 2009.
- Storr, Robert. Gerhard Richter: Forty Years of Painting. New York: Museum of Modern Art, 2002.
- Butin, Hubertus. Gerhard Richter: Editionen 1965-2013: Catalogue Raisonné. Ostfildern: Hatje Cantz, 2014.
- Daneker, Jürgen. Gerhard Richter: Atlas. London: Thames & Hudson, 2017.
- Obrist, Hans Ulrich (Hrsg.). Gerhard Richter: The Daily Practice of Painting: Writings and Interviews, 1962-2007. London: Thames & Hudson, 2009.
- Storr, Robert. Gerhard Richter: October 18, 1977. New York: D.A.P./Distributed Art Publishers, 2000.
- Buchloh, Benjamin H. D. Gerhard Richter: Doubt and Belief in Painting. London: Reaktion Books, 2012.
- Schwarz, Dieter. Gerhard Richter: Werkübersicht/Catalogue Raisonné 1962-1993. München: Hirmer, 1986.
- Henkel, Guido, and Hubertus Butin. Gerhard Richter: Die Editionen. Ostfildern: Hatje Cantz, 2013.
- Harten, Jürgen. Gerhard Richter: Bilder einer Epoche. Ostfildern: Hatje Cantz, 2011.
- Obrist, Hans Ulrich (Hrsg.). Gerhard Richter: The Daily Practise of Painting: Writings and Interviews, 1962-1993. Cambridge, Mass.: MIT Press, 1995.
- Honnef, Klaus. Gerhard Richter: Malerei 1962-1993. Köln: DuMont, 1993.